Mittwoch, 21. April 2010

Zwischenspiel

November???

Oh nein, laut Kalender sind wir mitten im April. Aber während der in den vergangenen Jahren von lustvoller Abwechslung (mitunter von einer Minute auf die andere) geprägt war, gleichsam mal alles, was an Wetter zur Verfügung steht, durchprobiert, scheint er sich in den letzten Tagen auf dezent langweiliges Novembergrau verlegt zu haben.

Ganz früh am Morgen ein unangenehmes schweflig gelbes Licht (wirkt irgendwie falsch) und dann klammes Grau überall. Eine gräuliche Helligkeit wie ca. 15.30Uhr an einem trüben Novembertag – den ganzen Tag lang!

Die Gedanken stolpern bei dieser Beleuchtung lustlos über die eigenen Füße und selbst eine gepflegte Depression ist letztendlich zu müde, um wirklich auszubrechen.

Ein Blick aus dem Fenster zeigt: die umliegenden Berge sind komplett im Einheitsgrau verschwunden. Der Kirchturm räkelt sich widerwillig und schief wie immer in die nasse Luft, die Kugel und die Wetterfahne – beide vergoldet – tun sich schwer, etwas Glanz in die Landschaft zu bringen – es reicht nur für ein paar fahlgelbliche helle Flecken gegen das gleichförmige Grau.

Ich bin dem Nachbarn dankbar, der sein Haus in einem ziemlich kräftigen Orange gestrichen hat, - das einzige Bisschen richtige Farbe zwischen den grauschwärzlich überhauchten blassgelben oder gräulich weißen Fassaden ringsum. Von unserer, im Regen glänzend schwarzen, Schieferfassade mal abgesehen.

Inzwischen fällt der Regen in mehr oder weniger geraden Streifen vom Himmel und fließt in kontinuierlichen flachen Wellen die Straße hinunter – stundenlang.

Queen Molly – eigentlich voller Jagd- und Spielwillen – fallen schon nach wenigen Augenblicken die Augen zu. Die einzige Abwechslung, die sie sich heut leistet: den Schlafplatz gelegentlich verlegen: vom Bett auf den Korbsessel und dann auf meinen Schreibtischstuhl.

Das Nicht-Katzen-Wetter guckt sie sich nur mal kurz von der Türschwelle aus an und dreht sofort um: nee, heute nicht!

Lieber träumt sie sich in eine schönere Welt!

Würde ich am liebsten auch!

Und was tue ich?

Das, was diesem Wetter angemessen ist – stupides, langweiliges Zeug, wozu ich sonst auch keine Lust habe:

bügeln, flicken, aussortieren ... wenigstens ein bisschen...

... vielleicht aus Trotz sogar Fenster putzen!

16.00 Uhr – das Licht wechselt wieder zu diesem gelblichen Ton – eine Helligkeit hinter den Wolken vortäuschend, die nicht da ist.

Der Kirchturm wickelt sich nun ebenfalls in den Nebel und Regen fällt ... was auch sonst...

1 Kommentar:

  1. ...hier hat es gerade sturm-hagel-schneegeregnet...jetzt scheint die Sonne...
    Wollen wir wetten, dass von ihr keine Spur mehr zu sehen ist, wenn ich zur Uni fahre?

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